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Wer mir schon länger in diesem Blog folgt, wird festgestellt haben, dass es in letzter Zeit etwas ruhig war. Keine Posts, keine neuen Gedanken… - Ganz ehrlich? Ich hatte keinen Kopf für kreatives Schreiben oder inspirierende Gedanken. Ende März ist eine neue berufliche Entwicklung für mich aufgepoppt. Das ist eine tolle Chance und bringt mich ein ganzes Stückchen näher an das heran, wie ich mir Leben und Wirken für mich wünsche.
Das erforderte - und erfordert auch immer noch - viel Aufmerksamkeit und Organisation im Alltag. Meine normalen Abläufe stehen auf dem Kopf - immer noch übrigens - während die Dinge, die ich in anderen Lebensbereichen bereits verwirklicht habe parallel auch Energie und Zeit benötigen.
Gestern bin ich gefragt worden wie ich das alles mache. Meine Antwort war (so halb) scherzhaft, dass ich es einfach tue und dann in regelmäßigen Abständen weinend zusammenbreche. LOL…
Die Wahrheit ist aber, dass die eigentliche Wunderwaffe für mich - neben einem gewissen Maß an Durchhaltevermögen und Ruhe bewahren - die Milde ist. (Ein Weinkrampf zwischendurch hilft aber auch - versprochen!)
Während ich also sehr diszipliniert die Konzentration und meinen Fokus beibehalte, habe ich inzwischen gelernt, dass ich mir selbst Grenzen des tägliche Machbaren setzen muss. Der Tag hat eben nur 24 Stunden und davon ist ein nicht unwesentlicher Teil für Fixpunkte wie Schlaf, Essen und diese Dinge vorgesehen und das sollte auch so bleiben. Außerdem habe ich mit der Zeit verstanden, dass nicht nur die verfügbare Kapazität in Zeit pro Tag ausschlaggebend ist, sondern vor allem auch mentale Kapazitäten. Wenn mich ich den Tag über bereits mit mehreren neuen Dingen, die es zu lernen gibt, auseinandergesetzt habe, dann ist mein Kopf eben einfach voll. Außerdem müssen Dinge auch sacken und verarbeitet werden. Bedeutet also, dass ich an so einem Tag nicht noch ein Video meiner Online Fortbildung ansehe oder einen Blogpost schreibe. Es würde von dem Video eh nichts hängen bleiben und im Blog käme vermutlich nur “Murks” raus.
Manchmal poppt in solchen Momenten der Druck hoch, den ich gerne mal habe und mir vornehmlich übrigens selber mache. Vor allem wenn es um Dinge geht, die ich super gerne tue und die mir super wichtig sind, weil sie eben mich ausmachen. Dann gesellen sich zu dem eben erwähnten Druck auch noch die nagenden Schuldgefühle und die Selbstverurteilung, weil ich mich nicht wichtig genug nehme. Und nach einer gewissen Zeit gesellt sich dann die Frage dazu, ob mir die Sache um die es geht eigentlich wichtig genug war oder vielleicht sogar nicht der richtige Weg für mich ist. (Das ist diese Sache mit den Zeichen vom Universum - Ihr wisst schon…)
Inzwischen habe ich aber gelernt zu unterscheiden, wann es notwendig ist diese Dinge für eine kurze Zeit zurückzustellen, weil etwas anderes - ACHTUNG - TEMPORÄR Vorrang hat. Außerdem habe ich gelernt, das die “Zeichen vom Universum” manchmal schlichtweg gar keine sind. Manchmal sind es nämlich nichts anderes Schuld, Verurteilung und Selbstsabotage getarnt als “Hinweise” und es ist übrigens hilfreich in solchen Momenten vorübergehend taub zu werden.
Und damit milde.
Nützt es mir was, wenn ich mich selbst geißele? Die kurze Antwort? Ihr könnt es Euch denken: Nein!
Am Ende zieht es mir noch mehr Energie ab, die ich eh an diesem Punkt nicht mehr wirklich zur Verfügung habe. Außerdem hält ein “sich selbst geißeln” enorm beschäftigt und der Outcome ist gleich null. Ehrlich Leute, da ist sinnloses Social Media “gescrolle” tatsächlich produktiver.
Mit Milde an die Sache herangehen bedeutet also zu akzeptieren, dass es gerade - TEMPORÄR - andere Prioritäten gibt. Deswegen verliere ich ja nicht automatisch meine Wünsche und was mir wichtig ist aus den Augen. Das praktische Beispiel dazu habt ihr gerade hier vor Euch - Muße, Energie und Zeit kehren nach oder sogar während den anstrengenden Zeit zurück und dann gibt es auch wieder mehr von mir zu lesen.
Versprochen…
Love xx
Gudrun
Foto von Gudrun Seyler (Langeoog, November 2019)
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Mild breeze...
Why sometimes it just doesn't work and why that's OK anyway.
If you have been following me on this blog for a while, you
will have noticed that it has been a bit quiet lately. No posts, no new
thoughts... - Honestly? I haven’t had the energy for creative writing or
inspirational thoughts. A new professional development popped up for me at the
end of March. This is a great chance and brings me quite a bit closer to how I
want life and work to be for me.
This required - and still requires - a lot of attention and organisation in my daily life. My normal routines are upside down - still, by the way - while the things I have already put into effect in other areas of life also require energy and time in parallel.
Yesterday I was asked how I manage all this. My answer was (so half-jokingly) that I just do it and then break down crying at regular intervals. LOL...
But the truth is, that the real silver bullet for me - apart from a certain amount of stamina and keeping calm - is being mild. (A crying - fit in between - helps too though - promised!).
So, while I am very disciplined about maintaining focus and concentration, I have learned in the meantime that I have to set myself limits on what I can do on a daily basis. There are only 24 hours in a day, and a significant part of that is set aside for fixed points like sleep, eating and these things, and it should stay that way. In addition, over time I have understood that not only the available capacity in time per day is decisive, but also mental capacities. If I have already dealt with several new things to learn during the day, then my head is simply full. In addition, things have to sink in and be processed. This means that I do not watch a new video of my online training or write a blog post on such a day. Nothing of the video would stick anyway and the blog would probably just be "rubbish".
Sometimes in moments like that, the pressure pops up, which I tend to feel and which, by the way, I mainly put on myself. Especially when it is about things that I love to do and that are super important to me, because they are who I am. Then the pressure I just mentioned is joined by the nagging feelings of guilt and self-condemnation because I do not take myself as important enough. And after a certain time, the question arises whether the matter at hand was important enough for me or perhaps not even the right path for me. (That is this thing with the signs from the universe - you know what I mean...).
But in the meantime I have learned to distinguish, when it is necessary to put these things on hold for a short time because something else - ATTENTION - TEMPORARILY has priority. I have also learned that sometimes the "signs from the universe" are simply not signs at all. Sometimes they are nothing but guilt, condemnation and self-sabotage disguised as "hints" and it is helpful, by the way, to become temporarily deaf in such moments.
And thus mild.
Does it do me any good to self-flagellate? The short answer? You can guess: No!
It ends up draining even more energy from me, which I do not really have available at this point anyway. Besides, "self-flagellation" keeps me enormously busy and the outcome is zero. Honestly, people, pointless social media "scrolling" is actually more productive.
So approaching the matter with mildness means accepting that there are - TEMPORARILY - other priorities at the moment. That is why I do not automatically lose sight of my wishes and what is important to me. You have a practical example of this right here in front of you - leisure, energy and time will return after or even during the busy times and then there will be more to read from me again.
I promise...
Love xx
Gudrun
Photo by Gudrun Seyler (Langeoog, November 2019)